Den Jahreswechsel 2003/2004 verbrachten wir mir Freunden bei Freunden auf der Halbinsel Nicoya an der Pazifikküste Costa Ricas.
Im Anschluss fuhren wir dann gemeinsam zum Nebelwald von Monteverde. Dieses Naturschutz-Reservat liegt ca. 1500 m über dem Meeresspiegel und ist die meiste Zeit von Wolken verhangen. Verglichen mit dem Klima im Tiefland ist es in Monteverde recht kühl und aufgrund der vorbeiziehenden Wolken auch sehr feucht. In diesem feuchten Klima vermoost sogar das Moos.
Anschließend fuhren wir zum Arenalsee, einem in den 70er Jahren angelegten Stausee nahe dem Vulkan Arenal. Dort verbrachten wir einige Tage in der "Pequena Helvecia" des Schweizers Franz Ulrich. Franz kam in den 60er Jahren nach Costa Rica und baute 1992 am Arenalsee ein kleines Stück Schweiz nach. Die Fassade seines Hotels "Los Heroes" zieren Costa Ricas Nationalheld Juan Santamaria und der schweizer Nationalheld Arnold von Winkelried. Stilecht findet man im "Pequena Helvecia" eine kleine Kapelle und sogar eine an die Berner Gurtenbahn angelehnte Bergbahn, mit der Franz Ulrich Gäste zum höchsten Punkt seiner kleinen Schweiz bringt. Dort baut er im Moment ein Panorama-Restaurant mit Ausblick auf den nahen Vulkan.
Im Tabacon Resort gönnten wir uns einen Tag in den vom Vulkan Arenal gespeisten heißen Quellen, bevor wir dann zum Abschluß unserer Reise eine Nacht unmittelbar am rumorenden Vulkan verbrachten. Der Vulkan Arenal zählt zu den aktivsten Vulkanen der Welt und ist seit seinem großen Ausbruch 1968 nicht wieder zur Ruhe gekommen. Ständig hört man, wie große Lavabrocken die Bergflanke herabrollen. Leider verbarg sich die Kuppe des Vulkans die meiste Zeit in den Wolken und am Abend fing es zu allem Überfluß auch noch an zu regnen.
Mit der Hoffnung auf bessere Sicht in den frühen Morgenstunden stellte ich meinen Wecker auf 4:00 Uhr. Fehlanzeige. Am nächsten Morgen erfuhr ich dann, daß sich in der Nacht wohl gegen 3:00 Uhr eine Eruption ereignet haben sollte. Allerdings, so erfuhr ich auch, war wohl außer einer Rotfärbung der Wolken nicht viel zu sehen. Andererseits kann die Eruption nicht so heftig gewesen sein, wenn sie leiser als mein Wecker war.